Sportschießen oder auch Schießsport ist international der sportliche Umgang mit Schusswaffen. Sportliches Schießen bedeutet Schießen nach bestimmten Regeln, die Waffe wird dabei – entgegen ihrem militärischen oder jagdlichen Ursprung – als Sportgerät verwendet. Ein modernes Sportgewehr ist ein Hightech-Sportgerät, welches sich weder mit einer Jagd- und schon gar nicht mit einer Kriegswaffe vergleichen lässt. Schießsport wird auch als Präzisionssport bezeichnet, wie beispielsweise auch Billiard.
Ziel des Sportschießens ist es, die Mitte einer Schießscheibe, durch Einklang von Körper (statischem Aufbau und Körperbeherrschung) und Geist (innere Ruhe und Kontrolle von äußeren Einflüssen), zu treffen. Dies erfordert Training, sowohl körperliches als auch mentales. Das Sportschießen kann als Leistungssport betrieben werden und eignet sich bestens zur Förderung der Konzentrationsfähigkeit, sowie der Körperbeherrschung. Oft werden diese Belastungen unterschätzt und Schießen gelegentlich nicht als Sport anerkannt. Abgesehen von den aus Anschlag und Technik resultierenden Schwierigkeiten des Sportschießens, befindet sich der Schütze im ständigen Kampf mit den eigenen Unzulänglichkeiten. Dabei muss dem Ruhighalten des Sportgerätes, dem rechtzeitigen Auslösen des Schusses, dem sogenannten ,,Nachzielen“, sowie der psychischen Bearbeitung eines Wettkampfes die größte Aufmerksamkeit beigemessen werden. Möglichst unbeeinflusst von den äußeren Umständen versucht der Schütze sich, seinen Geist und sein Sportgerät zu beherrschen und in Einklang zu bringen.
Das Training eines Sportschützen ist vielfältiger als es sich zunächst vermuten lässt. Neben Konzentrationsübungen, wie zum Beispiel autogenem Training und/oder Autosuggestion, sowie dem ,,Feilen“ an Technik und Anschlag auf dem Schießstand, erfordert dieser Sport auch allgemeine Fitness. Diese kann zum Beispiel durch Joggen, Schwimmen oder Radfahren erlangt werden. Zudem muss ein Sportschütze in der Lage sein, das Gewicht der Waffe (ca. 6 kg) zubeherrschen.
In der Regel werden beim Sportschießen Wettkämpfe mit, je nach Disziplin und Altersklasse, 20, 30, 40 oder 60 Schuss geschossen. Seit der Jahrtausendwende kommen immer mehr elektronische Messverfahren auf den Markt. Infrarot-Lichtschranken ergeben ein feines Netz, das den Durchtritt eines Geschosses mit hoher Auflösung und Genauigkeit bestimmt. Diese Messung ist deutlich präziser, als sich eine herkömmliche Papierscheibe drucken lässt und unabhängig von jeglicher Witterungsart.
Während bei den olympischen Disziplinen zwischen den Geschlechtern unterschieden wird, gibt es in den nationalen Verbänden auch Disziplinen, bei denen diese Unterscheidung entfällt. Das Mindestalter für die Ausübung des Schießsports mit Druckluftwaffen ist 12 Jahre (mit Ausnahmegenehmigung 10 Jahre). Jugendlichen, die das 14. Lebensjahr vollendet haben und noch nicht 16 Jahre alt sind, ist auch das Schießen mit kleinkalibrigen Schusswaffen unter Obhut verantwortlicher und zur Kinder- und Jugendarbeit für das Schießen geeigneter Aufsichtspersonen erlaubt.
Ob mit dem Luftgewehr, dem Kleinkalibergewehr, der Armbrust oder der Pistole – jede Disziplin hat ihre ganz speziellen Reize und meist ist für jeden Geschmack etwas dabei. In den Sportstatistiken liegen die Verbände der Sportschützen mit ihren Mitgliederzahlen seit Jahren regelmäßig auf dem dritten oder vierten Platz, sowohl auf Bundesebene, wie auf Landesebenen und Kreisebenen, hinter den Turnern, dem Fußball und der Leichtathletik. Durch den Einsatz modernster Technik und elektronischer Trefferanzeigen kann das Verfolgen eines Wettkampfes inzwischen genauso spannend sein wie ein Fußballspiel.
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